Françoise Tillard
Nach ihrem Klavierstudium bei Peter Wallfisch am Royal College of Music in London, war Françoise Tillard zwei Jahre lang am Mozarteum Salzburg als Korrepetitorin und Assistentin der Liedklasse von Professor Paul von Schilhawsky tätig und nahm an Meisterkursen von Geoffrey Parsons und Dr. Eric Werba teil.
Als Korrepetitorin war sie Assistentin von H.von Karajan, C.Abbado, S.Ozawa, D.Barenboim, P.Steinberg, F.Layer, Z.Mehta. Sie arbeitete mit Sängern und Sängerinnen wie Hildegard Behrens, Margaret Price, Jennifer Larmore, Leontina Vaduva, Franz Grundheber, Placido Domingo, Ruggiero Raimondi und José Carreras zusammen.
Sie war Begleiterin u.a. von Christa Ludwig, Hanna Schaer, Donna Brown, Katia Ricciarelli, Walter Berry, Agnès Mellon, Barbara Bonney, Franck Le Guérinel, Françoise Masset, Paul-Alexandre Dubois. Sie wirkte bei vielen Kammermusikabenden mit dem Trio Fanny Hensel mit.
Von 1991 bis 1995 hat sie im Atelier lyrique de Lyon und von 1996 bis 2000 in dem von ihr gegründeten Verein Liedgestaltung unterrichtet. Von 2004 bis 2009 leitete sie ein Masterdiplom „Art du Récital“ an der Universität Paris III-Sorbonne Nouvelle. Sie war von 2002 bis 2022 Professorin am Conservatoires de la Ville de Paris in der von ihr gegründeten Liedklasse.
Françoise Tillard hat eine Biographie der Komponistin Fanny Hensel-Mendelssohn geschrieben, (Belfond 1992) in der deutschen Übersetzung Die verkannte Schwester, Kindler Verlag, 1994) und auf English (Amadeus Press, 1996). Das Buch, ursprünglich eine Doktorarbeit, wurde 2007 bei Symétrie unter dem Titel Fanny Fanny Hensel, née Mendelssohn Bartholdy erneut verlegt. Sie hat die Biographie von Christa Ludwig „Und ich wäre so gern Primadonna gewesen“ ins französische übersetzt, mit dem Titel: Ma voix et moi, Les Belles Lettres, 1996. Zum Thema « Komponistinnen » im allgemein und besonders über Fanny Hensel gibt sie Konzert-Konferenzen und Gesprächskonzerte in der EU, in Deutschland, Russland, und Japan.
2007 wird ihr der Gerald Moore Preis « Orphée d’Or » für ihre Begleitung, (Académie Nationale du Disque Lyrique) verliehen.
Sie hat 2016 bei la Lettre du Musicien Musicienne et Citoyenne, ein kleines Pamphlet herausgegeben, in welchem sie die vielen Ungereimtheiten und Misstände in Frankreich sowohl beim Musikstudium, als bei Kammermusikveranstaltungen thematisiert.
Sie leitet die sogenannte « Taschenoper »: Rita von Donizetti, Cendrillon von Pauline Viardot, La Esmeraldavon Louise Bertin (Libretto von Victor Hugo), Une Éducation manquée ! von Chabrier, La Colombe von Gounod, Autour du Roi Pinard von Déodat de Séverac. Seit 2018, führt sie mit ihrem Verein „Parole et Musique“ im Espace Ararat (Paris XIII), im Regard du Cygne (Paris XX) und jetzt im Entrepôt (Paris XIV) eine Reihe von Kammermusikabenden mit der Stimme als Hauptinstrument durch.
Ihre discographie besteht aus Werken von Fanny Hensel, Gustav und Alma Mahler, Emmanuel Chabrier, Joseph Kosma und kürzlich (2021) Pauline Viardot mit der Mezzosopranistin Stéphanie d’Oustrac sowie ein CD Vous avez dit Romance ? (2022) mit der soprano Françoise Masset. So oft wiemöglich spielt sie auf historischem Instrumenten (Érard, Pleyel, Gaveau, Bechstein, Broadwood…).